Personalvermittlung in der Augenoptik & Hörakustik

Headhunting vs. Personalvermittlung. Wo liegt der Unterschied?!

Veröffentlicht am: 16.9.2018
Autor/in: Dag
Tags: #Augenoptik, #Bewerbung, #Hörakustik, #Jobwechsel, #Vorstellungsgespräch
Lesezeit: Minuten

Benötigt ein Optiker oder Akustiker einen Personalvermittler?

Im Grunde genommen lässt sich diese Frage relativ einfach beantworten. Eigentlich nicht, denn insbesondere in den beiden Branchen spricht man momentan von einem Bewerbermarkt, sprich es gibt in der Regel mehr angebotene Stellen als Bewerber. So können Bewerber häufig zwischen vielen verschiedenen Stellenangeboten, das für Sie Interessanteste und meistens auch Lukrativste (hierbei ist jetzt nicht nur das Gehalt gemeint) aussuchen. Das dieses nicht in jeder Stadt bzw. Region der Fall ist, ist natürlich auch vollkommen klar, deshalb sprechen die meisten Verbände ja auch davon, dass es noch keinen (flächendeckenden) Fachkräftemangel gibt. Warum es sich als Optiker oder Akustiker trotzdem lohnt mit einem Personalvermittler zusammen zu arbeiten, dazu später mehr. Lasst uns zunächst einmal ein paar Begrifflichkeiten näher verdeutlichen, da diese häufig in einem Atemzug genannt werden, sich aber doch essentiell unterscheiden, nämlich Personalvermittler und Headhunter.

Personalvermittler vs. Headhunter

Bevor das Ganze hier in einen Roman ausartet, die wesentlichen Unterschiede kurz und knapp. Headhunter sind die Personen, die euch häufig über Xing, Facebook etc. anschreiben oder euch im Geschäft anrufen, dass sie zu eurem Profil genau den passenden Job hätten, der wie für euch gemacht ist. Das kann durchaus manchmal sein. Häufig erinnert dieses aber eher an eine “Massenabfertigung”, mal abgesehen von dem Aspekt, dass dieses auch durchaus nervig sein kann. Personalvermittler dagegen treten erst mit euch in Kontakt, wenn ihr diese vorher kontaktiert habt und bieten euch in der Regel auch nur Jobs in der Optik bzw. Akustik an, die wirklich zu euch passen. Woran Ihr den für euch passenden Partner bei der Jobsuche erkennen könnt, später mehr. Lasst uns zunächst einmal schauen, warum Unternehmen auf Personalvermittler zurückgreifen.

Warum Unternehmen mit Personalvermittlern zusammenarbeiten?

Hier gibt es natürlich viele unterschiedliche Gründe, warum Unternehmen auf die Dienste von Personalvermittlern zurückgreifen, nachfolgend einmal die meiner Erfahrung nach Häufigsten.

1. Fehlende Fachkompetenz

Damit ist schlichtweg einfach gemeint, dass viele Optiker und Akustiker Betriebe nicht auf dem neuesten Stand sind, wie man erfolgreich Mitarbeiter rekrutieren kann. Dazu reicht häufig schon ein einfacher Blick in die verschiedenen Branchenzeitschriften. Dort sieht man auch heutzutage noch Stellenanzeigen, die eher an die 90er Jahre erinnern. Des Weiteren haben viele Betriebe es völlig versäumt sich mit dem Thema “Employer Branding” auseinander zu setzen (alleine dieses Thema wäre einen weiteren Blogartikel wert). Einfach ausgedrückt, es fehlt komplett eine zielgruppenspezifische Ansprache. In der heutigen Zeit reicht es nun mal nicht mehr, eine Stellenanzeige in einer Branchenzeitschrift zu veröffentlichen.

2. Fehlende Zeit

Gerade in Optiker und Akustiker Betrieben, in denen der Inhaber sich um alles alleine kümmert, ist der Faktor Zeit ein ganz wichtiger Aspekt. Denn die Suche nach dem richtigen Mitarbeiter für den eigenen Betrieb ist nun einfach sehr zeitintensiv. Neben der Schaltungen der Stellenanzeigen (am besten über verschiedene Kanäle), der Sichtung der eingegangenen Bewerbungen (wenn denn welche eingehen), muss auch eine Vorauswahl der geeigneten Bewerber stattfinden (bevor es überhaupt zu Gesprächen kommt). Dieses alles ist sehr zeitintensiv und die dafür verwendete Zeit fehlt dann häufig für andere vermeintlich wichtigere Dinge

3. Anonyme Suche

Ein besonderer und teilweise auch heikler Grund, warum Unternehmen auf Personalvermittler zurückgreifen. Eigentlich sind damit gleich zwei Gründe auf einmal gemeint. Einmal wenn Unternehmen eine neue Filiale an einem Standort eröffnen möchten und die Konkurrenz davon noch nichts erfahren darf (obwohl meistens der Flurfunk in der Branche ohnehin schon Bescheid weiß). Der zweite Grund ist dann schon etwas heikler, wenn Unternehmen eine bestimmte Position neu besetzen wollen oder müssen und der jetzige Stelleninhaber (aus welchen Gründen auch immer) davon logischerweise noch nichts erfahren soll.

4. Fehlendes Personal

Das betrifft zwar meistens nur die großen Unternehmen aus der Optik und Akustik, ist für diese aber ein entscheidender Grund. Gerade viele größere Unternehmen haben einfach eine Vielzahl von Positionen zu besetzen und können dieses mit der vorhandenen Personalabteilung meistens schwer bis gar nicht bewältigen. Da aber auch vielerorts gute Personalmitarbeiter mit ausgeprägten Recruiting-Kenntnissen Mangelware sind, greifen insbesondere größere Optik und Akustik Betriebe gerne auf die Möglichkeit der Personalvermittler zurück und sind gerne bereit, dafür ein Budget zur Verfügung zu stellen.

Womit wir auch schon bei einem interessanten Aspekt wären, wie verdient ein Personalmittler eigentlich sein Geld, denn nur aus Freude am Beruf machen wir das Ganze auch nicht.

Wie verdient eigentlich ein Personalvermittler sein Geld?

Auch hier gibt es viele verschiedene Varianten. Bevor ich euch die Gängigsten in der Optik und Akustik vorstelle, noch ein kurzer Warnhinweis: Solltet ihr jemals an einen Personalvermittler geraten, der von euch eine Bezahlung in welcher Form auch immer verlangt: Finger weg!!!

Wie oben bereits erwähnt, arbeiten wir Personalvermittler nicht nur aus Freude am Beruf, sondern auch wir müssen ja irgendwie von leben. In der Optik und Akustik hat sich weitestgehend die erfolgsabhängige Bezahlung durchgesetzt. Dieses bedeutet, erst wenn ihr eine Position bei einem Unternehmen antretet, die wir euch vorgeschlagen haben bzw. zu dem wir den Kontakt für euch hergestellt haben, kassieren wir von dem Unternehmen (und nur von dem) eine vorher vereinbarte Provision. Bei der Festsetzung der Provisionshöhe haben sich zwei Varianten in den letzten Jahren bewährt und die höchste Akzeptanz bei den Unternehmen gefunden. Entweder wird für die Vermittlung ein vorher fester Betrag veranschlagt oder die Provision richtet sich prozentual nach dem von euch mit dem Unternehmen vereinbartem Gehalt. Beide Varianten garantieren den Unternehmen vollkommene Transparenz (keine versteckten Kosten) und einfache Planbarkeit.

Falls es euch interessiert, wie viel ein Personalvermittler mit euch verdient (falls es nicht ohnehin online einsehbar ist) könnt ihr diesen auch durchaus fragen. Seriöse Personalvermittler haben in der Regel kein Problem damit, euch die Höhe der Provision zu nennen. Apropos seriöse Personalvermittler, bleibt natürlich noch die Frage…

Wie finde ich den passenden Personalvermittler für mich?

Hierauf gibt es leider nicht die eine richtige Antwort, aber durchaus ein paar Anzeichen, an denen ihr erkennen könnt, ob ein Personalvermittler zu euch passt. Zunächst einmal muss man festhalten, auch bei Personalvermittlern gibt es gute und weniger gute, ähnlich wie in der Optik und Akustik auch. Wie weiter oben schon geschrieben, sollte ein Personalvermittler von euch (als Bewerber) eine Bezahlung verlangen, ist er definitiv nicht der Richtige für euch. Außerdem solltet ihr folgende weitere Aspekte berücksichtigen.

1. Spezialisierung auf die Augenoptik und Hörakustik

Ich denke, es ist vollkommen logisch und verständlich, dass ein Personalvermittler der auf eure Branche spezialisiert ist, euch wesentlich besser helfen kann, als einer der in vielen verschiedenen Branchen tätig ist.

2. Vielfalt an angebotenen Jobs

Personalvermittler, die sich auf die Augenoptik und/oder Hörakustik spezialisiert haben, können euch in der Regel viele verschiedene Jobs von unterschiedlichen Unternehmen an einem Standort anbieten, im Vergleich zu Personalvermittlern die in vielen unterschiedlichen Branchen tätig sind. Das Dieses nicht immer für jede Region der Fall ist, ist denke ich dennoch selbstverständlich.

3. Wünsche und Vorstellungen werden berücksichtigt

Meiner Meinung nach der wichtigste Punkt um gute Personalvermittler zu identifizieren. Jeder gute (seriöse) Personalvermittler wird dich nach deinen Wünschen und Vorstellungen (Gehalt, Aufgabenbereich, Weiterbildungen etc.) befragen, bevor er dir Jobangebote vorstellt. Dieses kann entweder per eigener Online-Plattform geschehen (dort gibst du deine Wünsche und Vorstellungen selber ein) oder ganz oldschool per Telefonat bei dem dich der Personalvermittler dazu befragt.

4. Diskretion und Ehrlichkeit

Eigentlich müsste man meinen, dass diese beiden Punkte selbstverständlich sind (aus Gesprächen mit vielen Bewerbern muss ich leider sagen, dieses gilt anscheinend nicht für jeden Personalvermittler). Ein guter und seriöser Personalvermittler behandelt dein Anliegen diskret und stellt ausschließlich mit deiner Zustimmung den Kontakt zu interessierten Unternehmen her. Außerdem ist er auch ehrlich zu dir, wenn beispielsweise deine Wünsche und Vorstellungen sich entweder nicht mit seinen momentanen Angeboten decken. Aber auch wenn er, auf Grund der jahrelangen Erfahrung feststellt, dass deine Wünsche und Vorstellungen sich nicht mit deiner momentanen Qualifikation decken. Das soll dann auch in keinster Weise abwertend gemeint sein, sondern nur seine (realistische) Sicht auf die Dinge.

Womit wir auch schon wieder bei der Ausgangfrage sind, benötigen Optiker oder Akustiker einen Personalvermittler. Die Antwort könnte immer noch nein lauten, aber wie ihr gelesen habt, bringt es durchaus viele Vorteile bei der Jobsuche auf Profis zurückzugreifen. Denn mit einer einzigen Registrierung bzw. Bewerbung könnt ihr eine Vielzahl von Jobangeboten erhalten, die speziell auf eure Wünsche und Vorstellungen passen. Sollte der passende Traumjob momentan nicht für euch dabei sein, so wird sich ein guter Personalvermittler solange darum kümmern, bis er diesen gefunden hat.


Mein Name ist Dag-Olaf Kiefer, Autor dieses Artikels. Vielleicht kennt mich ja der ein oder andere auch schon. Seit 2011 bin ich als Personalvermittler im Bereich der Augenoptik & Hörakustik tätig. In Zukunft werde ich für euch rund ums Thema Personal bloggen.