Das Handy blinkt und eine Nachricht ploppt auf: „Hallo, ich habe zufällig in der Suche dein Profil entdeckt. Wir von beliebiger Optiker suchen aktuell eine Augenoptikermeisterin für den Store in beliebiger Ort. Wäre das interessant für dich?“ So oder ähnlich lauten die meisten Nachrichten, die von Headhuntern verschiedener Personal Recruiting-Firmen über soziale Medien eintrudeln. Ich habe in den letzten Monaten einige solcher Nachrichten erhalten und stelle fest, dass sich nicht nur wegen der beschleunigten Digitalisierung durch die Corona-Pandemie die Bewerbungen für einen neuen Job in der Augenoptik einfacher und persönlicher anfühlen. Wäre ich auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, müsste ich das nur auf meinen Social Media-Profilen angeben und warten, bis mich jemand kontaktiert.
Dass die Augenoptik unter einem Fachkräftemangel leidet, ist seit vielen Jahren bekannt. Große Ketten wie Mister Spex, Fielmann, brillen.de, Eyes+More und die vielen anderen expandieren kräftig – oder wollen es – und brauchen dafür Personal. Auch die kleinen traditionellen Optiker wachsen und wollen neues Personal einstellen – die täglichen Posts in den sozialen Medien zeugen von der großen Suche. Doch wie findet man in den digitalen Zeiten eine passende Stelle für sich?
Wenn ich mir die aktuellen Stellenanzeigen durchlese (egal ob Tradi oder Filialist) klingen sie (fast) alle gleich: Wir, Optiker XY, suchen ab sofort einen Meister oder Gesellen. Wir bieten ein nettes Team, flache Hierarchien, faire Vergütung, flexible Arbeitszeiten und einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
Mich persönlich spricht das nicht an. Ich halte diese Dinge für selbstverständlich. Was mir fehlt ist der persönliche Bezug. Was macht den Betrieb aus, welche Menschen stecken hinter dem Team? Welche Vision steckt dahinter und wie wird sie (vor)gelebt? Genau das interessiert mich, denn ich will wissen, ob die Vision mit meiner eigenen übereinstimmt. Ob ich mich entfalten und meine eigenen Ideen unterbringen kann. An manchen Tagen wundert es mich nicht mehr, dass manche Optiker aus dem Laden flüchten und sich eine andere Beschäftigung außerhalb der Branche suchen. Stichwort Work-Life-Balance. Ist der Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit nicht gegeben oder verschiebt sich mal mehr, mal weniger stark in Richtung Arbeit, sollte man ein Gespräch mit dem Chef führen. Eine innerliche Kündigung baut sich schneller auf, als es dir bewusst ist.
Wenn du über einen Jobwechsel nachdenkst, hast du zwei Möglichkeiten: eine aktive Suche oder das passive suchen lassen. In der Optik hat sich seit einigen Jahren eine neue Art der Jobvermittlung etabliert: Headhunter und Personalvermittlung. Wo der Unterschied liegt, fragst du dich? Headhunter sind Personen, die dich häufig über Linkedin, Xing, Facebook oder andere soziale Medien anschreiben, dass sie einen passenden Job zu deinem Profil haben. Personalvermittler hingegen treten erst mit dir in Kontakt, wenn du sie angesprochen hast. Dag-Olaf Kiefer hat in diesem Blog-Artikel über Personalvermittlung in der Augenoptik und den Unterschied zwischen den beiden Berufsgruppen geschrieben.
- Aktiv: Stellenanzeigen der verschiedenen Unternehmen durchlesen, auf verschiedenen Jobportalen wie Placing-Me, Stepstone oder den anderen eine Suche starten oder Kollegen aus der Branche ansprechen, ob sie jemanden suchen. Genauso kannst du dich an Personalvermittler wenden, die nach einem Job für dich suchen
- Passiv: Lege dir auf Business-Plattformen wie Xing oder LinkedIn ein Profil an. Halte deinen Lebenslauf aktuell und schreibe in die Bio, dass du auf Jobsuche bist. Es wird nicht lange dauern, bis sich jemand bei dir meldet – egal ob Headhunter, Geschäftsinhaber oder Personaler von den verschiedenen Filialisten
Oder du machst es ganz altmodisch, so wie ich dieses Jahr: Ich war in der Stadt unterwegs und bin an verschiedenen Augenoptikern vorbei gelaufen. Da ich weiß, dass alle neue Mitarbeiter suchen, bin ich einfach in einen dieser Läden marschiert - ohne mich vorher anzumelden oder meinen Lebenslauf dabei zu haben - und habe mich vorgestellt. Ich hatte Glück und die Personalchefin war zufällig da. Nach einem kurzen Gespräch war klar, dass ich mit meinem spontanen Besuch Erfolg verbuchen konnte. Sie war sehr begeistert von meiner Aktion. Lebenslauf und Zeugnisse habe ich per Mail nachgereicht und keine 15 Minuten später hatte ich die schriftliche Zusage für den neuen Job!
Wenn du Lust auf etwas Neues hast, kannst du dich gern auf Placing-Me umschauen. In unserem Jobportal kannst du beides kombinieren: die aktive (Selbst-)Suche und das passive Suchen-Lassen. Jetzt gleich ausprobieren!