Bei einem regulären Katarakt handelt es sich um eine altersbedingte, physiologische Veränderung der Augenlinse und nicht um eine Krankheit. Hierbei trübt und verhärtet sich die Augenlinse mit fortschreitendem Alter zunehmend ein. Bei manchen Menschen früher, bei anderen später. Stoffwechselerkrankungen, Diabetes, Durchblutungsstörungen oder Gefäßerkrankungen können die Entwicklung des Grauen Star begünstigen.
Sonderfälle der Linsentrübung können durch genetische Faktoren, Medikamente oder Strahlentherapien hervorgerufen werden.
Typische Anzeichen eines vorliegenden Katarakts sind schnelle Ermüdung bei Naharbeiten, Blendempfindlichkeit, höherer Lichtbedarf beim Lesen und auch ein verminderter Visus, der durch eine Brille nicht mehr zu verbessern ist.
Katarakt-OP
Bei der Katarakt-OP wird durch drei ca. 1-3 mm breite Schnitte in der Hornhautperipherie das OP-Besteck eingeführt. Der Kapselsack wird an der Linsenvorderfläche kreisförmig eröffnet, um dann mittels gepulster Mikro-Ultraschallenergie den verhärteten Linsenkern zu verflüssigen und gleichzeitig abzusaugen. Wenn der Kapselsack vollständig von Linsenresten befreit ist, wird durch die Schnitte in der Hornhaut eine zusammengefaltete Intraokularlinse durch die Pupille und durch in die hintere Augenkammer geführt, wo sie sich im Kapselsack ausbreitet und mit ihren Seitenstützen festsetzt. Die Hornhautschnitte müssen nicht vernäht werden, da das Hornhautepithel in den nächsten 24 bis 28 Stunden zuwächst. Für alle, die so eine Operation schon mal sehen wollten haben wir ein Video von einem refraktivem OP-Zentrum herausgesucht.
Nach der erfolgreichen OP kann es in manchen Fällen zu einem „Nachstar“ kommen. Das kann entweder durch kleine, nicht entferne Linsenreste oder einer sich eintrübenden Linsenkapsel kommen. In diesen Fällen wird eine YAG Kapsulotomie vorgenommen. Hierbei wird mit Hilfe eines Lasers unter Lokalanästhesie das störende Material entfernt. Dieser Eingriff dauert auch nur wenige Minuten und erfolgt ambulant.
Wichtig im Augenoptikgeschäft
- Frühestens 6 Wochen nach der OP oder nach Arztfreigabe refraktionieren
- Nachfragen, welche Brillenversorgung von den Chirurgen nach der OP vorgesehen war (Fernbrille / Nahbrille / Gleitsichtbrille)
- Eventuell verunsicherte Kunden nicht mit Halbwissen noch mehr verunsichern, bei allen medizinischen Fragen immer auf den behandelnden Augenarzt verweisen
- Reine Kassenlinsen sind leider ohne schützende Filterfunktionen, weswegen Menschen mit dieser Korrektur danach blendempfindlicher sind. Schützende Filter wie Blaulichtfilter und leichte Grundtönungen sind somit in der Brillenkorrektur sinnvoll.
Mögliche Korrekturziele
- Monovision Korrektur: ein Auge für die Ferne, das andere für die Nähe auskorrigiert
- Multifocal Korrektur: Vollkorrektur Ferne & Nähe
- Vollkorrektur Ferne oder Nähe durch monofocale Linsen
- Teilkorrektur Ferne falls Brille nach wie vor gewünscht ist (bsp. -8,0 dpt, Teilkorrektur auf -2,0 dpt)
Es kann allerdings aufgrund von Amblyopie, Wünsche der Patienten oder sonstigen Einschränkungen auch keine Vollkorrektur erfolgen. Zudem ist ein geringer Visus trotz Katarakt-OP bei Kunden meistens mit anderen Erkrankungen zu begründen. Mit am häufigsten ist eine altersbedingte Makuladegeneration Grund für einen gleichbleibend schlechten Visus.
…falls du mehr über den Katarakt wissen möchtest, schau doch mal in unserer Leihbücherei vorbei, dort findest du die passende Fachliteratur zum Thema.
Den nächsten Faktencheck findest du übrigends hier. Dort gehts um das Thema Keratokonus und PMD. Viel Spaß beim weiter lesen.