Halloween: die Nacht der farbigen Augen

Der Abend der Gespenster und Geister rückt näher: in zwei Tagen ist Halloween. Das Fest des Grauens am Abend des 31. Oktober stammt aus Irland und geht auf eines der vier großen keltischen Feste zurück – Samhein. Dieses zelebrierte das Ende des Jahres und des Sommers. Die Kelten bedankten sich dabei bei ihrem Sonnengott Samhain für die ertragreiche Ernte des Jahres. Gleichzeitig gedenken sie den Verstorbenen, da sie glaubten, an jenem Tag habe man Kontakte in das Reich der Toten. Die Seelen der Toten treiben ihr Unwesen, die Menschen verkleideten sich mit furchterregenden Kostümen und stellten kleine Gaben vor ihre Türen, um die Geister zu besänftigen. Bis heute hat Halloween nichts von seiner Faszination verloren. Die Kostüme werden immer kreativer und eines darf dabei nicht fehlen: die passenden farbigen Kontaktlinsen!

An Halloween trifft man so manch seltsame Gestalt: Hexen, Vampire, Zombies oder Figuren aus den verschiedensten (Disney) Filmen. Um diese Kostüme authentischer zu gestalten, braucht es etwas Besonderes: Rote, weiße, gelbe Rabenaugen oder doch ein „Ring of Fire“ – die farbigen Kontaktlinsen oder bunten Motiv-Kontaktlinsen sind aufregend, auffällig und unübersehbar! Wäre ein Zombie sonst glaubwürdig, wenn er nicht blutunterlaufene Augen hätte? In verschiedenen Online-Shops und bei den Augenoptikern* vor Ort gibt es eine große Auswahl an den farbigen Kontaktlinsen – für helle und dunkle Augenfarben. Jedoch hält sich die hartnäckige Meinung, dass farbige Kontaktlinsen schädlich für die Augen seien.

Aufklärung durch Augenoptiker

Wer nach farbigen Kontaktlinsen googelt, findet neben der großen Auswahl schnell Hinweise auf die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Augen. Ganz ungefährlich ist die Verwendung der Linsen nicht. Häufig wird ein Teil der Risiken auf Anwendungsfehler zurückgeführt.

Kontaktlinsen sind super, um Fehlsichtigkeit auszugleichen und den Tag über ohne Brille unterwegs zu sein. Jedoch sollte eine Anpassung der farbigen Kontaktlinsen grundsätzlich über einen Kontaktlinsenspezialisten oder Augenoptiker erfolgen. Diese überwachen den Sitz und die Auswirkungen der Kontaktlinsen auf die individuellen Bedürfnisse der Augen. Minderwertige Materialien oder die falsche Handhabung können zu ernsthaften Schädigungen an den Augen führen. Gerade bei Motivlinsen ist die Sauerstoffdurchlässigkeit durch die ins Material eingebetteten Farbpigmente eingeschränkter. Vor allem für Interessierte, die noch nie Kontaktlinsen getragen haben und den Umgang mit denselben nicht gewohnt sind, ist eine Anpassung bei den Augenoptikern notwendig. Es gibt einige Do’s and Don’ts zu beachten, die beim Tragen wichtig sind. Nur so kann man langfristige Schäden an den Augen vermeiden!

DO’s

• Umgang: Wer noch nie Kontaktlinsen getragen hatte, sollte vor dem Party-Abend das Ein- und Aussetzen üben. Unter Druck, wenn man gleich das Haus verlassen will, ist es schwieriger und kann zu Fehlern führen.
• Hände waschen: Das A und O des Kontaktlinsen-Tragens, sonst können Infektionen oder Entzündungen entstehen und diese können irreversible Schäden anrichten.
• farbige und Motiv-Kontaktlinsen gibt es in vielfältiger Auswahl – sie sind ohne und teilweise mit Stärke erhältlich. Generell gilt: Je heller die Augenfarbe, desto einfacher ist die Veränderung. Dunkle Augenfarben können durch die Linse scheinen und so den Farbeffekt abschwächen.
• Regelmäßig Blinzeln: dadurch wird Tränenflüssigkeit produziert und die Linsen und die Augen bleiben feucht. Werden die Augen trocken, können die Linsen anfangen zu brennen oder jucken. Sollte das passieren, müssen die Linsen schnellstmöglich aus dem Auge genommen werden.
• Schminken: Generell ist das kein Problem. Jedoch gibt es eine Regel: Linsen einsetzen, dann schminken. Linsen rausnehmen, dann abschminken. So gelangen keine Verunreinigungen durch Puder oder Make-Up ins Auge bzw. an die Kontaktlinsen.
• Entsorgung: Kontaktlinsen werden nach dem Tragen weggeworfen. Dabei gehören sie entweder in den gelben Sack oder den Hausmüll. Nicht in die Kanalisation, also nicht einfach im Klo herunterspülen. Landen die Linsen im Meer, sind sie Teil des Mikroplastiks, da sie sich zersetzen.

DON’ts

• Kontaktlinsen kaufen: Sie sind überall in diversen (Online-) Shops erhältlich. Dennoch lohnt sich der Blick auf die Verpackung und die Inhaltsstoffe. Es ist wie mit allem: Wer billig kauft, kauft zweimal. In dem Fall können bei unsachgemäßer Nutzung Entzündungen im Auge entstehen.
• Nicht Autofahren: nicht alle farbigen Kontaktlinsen sind im Straßenverkehr erlaubt. Die „Crazy Lenses“ (also die mit den verrückten Formen) decken die Pupille teilweise oder komplett ab. Damit ist das Gesichts- und Blickfeld durch den Motivdruck eingeschränkt. Sie lassen auch – gerade in der Dunkelheit – weniger Licht ins Auge. Wer noch fahren will, sollte die Linsen erst am Party-Ort einsetzen.
• Hygiene: die richtige Pflege ist auch für die farbigen Kontaktlinsen wichtig. Beim Reinigen darf kein Leitungswasser oder der eigene Speichel genutzt werden, da sich sonst teilweise schwerwiegende Infektionen bilden können.
• Kontaktlinsen teilen: man teilt Kontaktlinsen nicht – sie sind wie Zahnbürsten oder Unterwäsche, sie werden nur von einer Person benutzt. Wer die Linsen mit anderen teilt, riskiert ebenfalls schwerwiegende Infektionen am Auge.
• Kontaktlinsen nicht zu lange tragen oder mit ihnen einschlafen: durch die gefärbten Bereiche der weichen Linsen kommt deutlich weniger Sauerstoff an das Auge. Wer die Kontaktlinsen über den empfohlenen Zeitraum trägt, riskiert Reizungen und Rötungen der Augen.
• Kontaktlinsen und Kosmetik? Keine gute Idee. Beides sollte nicht miteinander in Berührung kommen. Die Kosmetik kann Verunreinigungen oder im schlimmsten Fall Beschädigungen an der Kontaktlinsen hervorrufen. Auch hier können Reizungen am Auge folgen.

Farbige und Motiv-Kontaktlinsen haben ihre Faszination, keine Frage. Es gibt jedoch einige Studien, die aufzeigen, dass sie akute Infektionen und Augenentzündungen auslösen können, wenn mit ihnen zu achtlos umgegangen wird. Sind die Komplikationen schwerwiegend, können sie das Sehvermögen auf Dauer beeinträchtigen. Deshalb ist der Weg über den Augenoptiker oder Kontaktlinsenspezialist meiner Meinung nach unumgänglich. Auch wenn eine Anpassgebühr verlangt wird, wären mir das die paar Euro und die Zeit wert. Jeder Mensch hat schließlich nur zwei Augen… und dann steht dem ungetrübten Horror auf der nächsten Halloween-Party nichts mehr im Wege!

*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beide Geschlechter.