Du interessierst dich für die Ausbildung oder hast bereits angefangen? Wir freuen uns sehr darüber! Die Augenoptik ist ein sehr interessanter Bereich der aber auch viel von dir fordert. Was genau und warum erklären wir dir hier!
Eigeninitiative
Als Azubi im Fachgeschäft hast du viele verschiedene Bereiche die du kennen lernen wirst. Denn du wirst persönlicher Modeberater deiner Kunden sein bei der Fassungsauswahl und musst dafür mit eigenem Engagement Fassungen aussuchen und diese dementsprechend präsentieren. Dafür musst du auch souverän auf alle Kundenfragen eingehen und auch Alternativen anbieten können. Auch wirst du idealerweise Werkstattarbeiten kennen lernen und da an viele Dinge denken, die immer erledigt sein müssen. Ist der CNC Schleifautomat gereinigt worden? Sind genügend Blocker-Kleber da? Wurde das Ultraschallbad schon gewechselt? Dann stehen auch noch administrative Tätigkeiten an, wie zum Beispiel Reparatur- oder Reklamationsaufträge abwickeln und einsenden.
Hierfür musst du wissen, an welche Lieferanten du dich wenden musst und welche Lieferscheine hierfür beigefügt werden müssen. Oder eben auch deine Kundenaufträge sorgfältig in das Kundenprogramm eingeben, mit allen Zentrierdaten und sonstigen Informationen, damit die richtigen Gläser bestellt und korrekt eingearbeitet werden können. Wenn du siehst, dass der Kunde eine schiefe Brille auf der Nase hat aber eigentlich nur die Brille gereinigt haben möchte, muss es dein oberstes Anliegen sein, dass der Kunde auch wieder mit einer geraden Brille den Laden verlässt! Puh … ganz schön viel, oder?
Gewissenhaftigkeit
Die Optik spielt sich im Millimeterbereich ab. Die Pupillendistanz wird teilweise sogar bis auf 0,1 mm genau angegeben, genauso wie die Zentrierhöhe. In der Berufsschule wird von euch gefordert, dass eure technischen Zeichnungen bis auf 0,2 mm genau gezeichnet sind. Das hört sich erstmal ziemlich kleinlich an aber du wirst lernen, was für unglaublich große Auswirkungen auch nur 1 mm Zentrierabweichung auf die optische Wirkung hat. Bei hohen Stärken kannst du dadurch die Brille sogar für den Kunden unbrauchbar machen, da er durch eine Fehlzentrierung sogenannte prismatische Nebenwirkungen und dadurch Beschwerden bekommt. Somit ist es sehr wichtig, dass du sehr gewissenhaft alle Zentriermessungen durchführst - sobald du das darfst - und die Gläser nach dem einarbeiten genauestens kontrollierst!
Interesse
Ja, Interesse ist so eine Sache. Die Optik ist so vielseitig und es muss einem auch nicht alles zu 100 Prozent liegen. Es ist ganz normal, dass dich die eine Thematik mehr interessieren wird als die andere. Was aber wirklich wichtig ist, ist das Interesse am ganzen optischen Korrektursystem und das Sehen an sich. Denn das wird der Kerninhalt deiner schulischen Ausbildung sein! Du wirst lernen, Radien und Strahlengänge zu zeichnen und Brennweiten zu berechnen. Wie das Auge aufgebaut ist und wie das Sehen an sich „funktioniert“. Dafür wird Mathe und auch recht viel trockene Theorie dein Begleiter sein. Woraus sind Fassungen und Glasmaterialien gemacht, wie unterscheiden sie sich in der Bearbeitung? Welches Glas ist für den Kunden aufgrund seiner Werte und seines Alltags am besten geeignet? Und noch so vieles mehr.
Handwerkliches Geschick
Zu guter Letzt gehört natürlich etwas handwerkliches Geschick dazu. Denn zu deiner Ausbildung, als auch zu deiner Abschlussprüfung gehört ein handwerklicher Teil. Viel Arbeit wird dir bereits von modernen CNC Schleifautomaten abgenommen, jedoch gibt es noch viele Aufgaben, wozu du Fingerspitzengefühl benötigen wirst. Dazu gehört als erstes schonmal das Einfädeln von Nylorfäden in Nylorfassungen, das Umarbeiten von Gläsern in eine andere Fassung von Hand oder Reparaturarbeiten wie das Kitten von Kunststofffassungen. Somit kannst du tagtäglich dein handwerkliches Können weiterentwickeln.
Du fühlst dich trotz all dieser vielfältigen Anforderungen angesprochen und möchtest in der Augenoptik voll durchstarten? Dann schau doch mal in unserer Leihbücherei vorbei. Dort findest du eine Sammlung an Fachliteratur die dir bei weiteren Fragen und einem ungestillten Wissensdurst helfen kann.