Vor einigen Tagen war also der Nikolaus unterwegs. Die Kinder hatten sehr großen Respekt vor dem „alten“ Herrn mit dem langen Bart. Als er sein goldenes Buch herausnahm, um ihnen ihre Schandtaten vorzulesen, nahm das Drama seinen Lauf. Er konnte plötzlich nicht mehr lesen, was in seinem Buch stand. Die Buchstaben waren verschwommen und die Schrift auf einmal so klein! Er versuchte alles, um zu sehen, er kniff die Augen zusammen, er rieb sich die Augen, er riss die Augen ganz weit auf, doch schließlich musste er sich eingestehen, dass es nicht wirklich half. Die Eltern schalteten das Licht an, zuerst dachten sie es wäre einfach zu dunkel, alleine mit dem Kerzenschein. Es wurde besser, doch noch nicht gut, als der Nikolaus nun zusätzlich das Buch weiter weg hielt, konnte er entziffern, was das stand.
Was ist, wenn die Augen nicht mehr mitspielen?
So wie dem Nikolaus geht es vielen Menschen. Die wenigsten wissen, was in diesem Fall das Problem ist. Die Alterssichtigkeit auch Presbyopie genannt, ist schuld. Die ist natürlich kein Phänomen, das von heute auf morgen auftritt. Die Optiker wissen, dass die Augenlinse permanent weiter wächst. Die Linse wächst von innen heraus, das bedeutet, sie besteht wie eine Zwiebel schon bald aus mehreren Schichten, die sich stets um die ältere Schicht legen. Im Alter verliert sich dadurch ihre Flexibilität und sie nimmt eine braune oder gelbliche Verfärbung an. Wie bei unserem Nikolaus, braucht man nun eine Lesebrille oder gar eine Catarakt Operation(grauer Star). Der alte Mann mit dem weißen Bart sollte nun seine Augen überprüfen lassen.
Kommt der Nikolaus zum Augenoptiker.
Er entschließt sich dazu direkt am nächsten Tag zu einem Augenoptiker zu gehen. Der Augenoptiker staunt nicht schlecht, als plötzlich der Nikolaus vor ihm steht. Nach dem das Leid geklagt ist, macht der Optiker gleich einen Sehtest und stellt fest, dass der Nikolaus tatsächlich eine Lesebrille benötigt. Der Nikolaus fragte ob das nun schlimm sei? „Nein“ antwortete ihm der Augenoptiker, „sieh mal Nikolaus, unsere Augenlinse wird durch die Muskulatur so verformt, dass wir Dinge „scharf“ stellen können. Ähnlich wie bei einer Kamera fokussieren wir also Gegenstände. Jetzt ist deine Linse aber mit den Jahren immer runder und dicker geworden und kann nun kaum mehr verformt werden. Das bedeutet, du brauchst für die Entfernung, in der du dein Buch hältst, eine Brille. Diese Brille erleichtert deinen Augen das „Sehen“ enorm. Du betreibst mit deinen Augen eine große Leistung, ohne das genau zu spüren. Erst dann merkst du, was du alles mit deinen Augen tust, wenn etwas nicht mehr so funktioniert, wie gewohnt!“
Jeder braucht seine ganz eigene Brille, für seine Bedürfnisse.
Der Augenoptiker suchte gemeinsam mit dem Nikolaus nach einer Brille und da der Nikolaus wusste, dass er die Brille vermutlich immer suchen würde, nahm er gleich mehrere Brillen mit. Deshalb hat er übrigens auch öfter eine andere Brille auf. Bis seine Brille fertig war, hat ihm der Optiker noch am Nikolaustag per Eilzustellung ein paar ganz einfache Brillen zukommen lassen, der Nikolaus hatte ja noch einiges vor. Allerdings weiß der Nikolaus, dass eine Brille individuell sein sollte und er deshalb eine ganz auf ihn alleine abgestimmte Brille braucht. Der Augenoptiker passt dem Nikolaus die Brille an, vermisst noch den Augenabstand, zeichnet die Durchblickshöhe an und bespricht mit ihm die Versiegelung. Da der Nikolaus oft bei schlechten Lichtverhältnissen, Temperaturunterschieden und auch noch im Schnee durch die Straßen stapft, rät der Optiker zu einer Mehrfach-Entspiegelung und einer Lotusversiegelung. Der Nikolaus wundert sich, eine Entspiegelungsschicht - darunter kann er sich etwas vorstellen, doch was soll eine Lotusversiegelung sein? Die Erklärung folgt sofort. Eine Lotusversiegelung verhindert, das Wasser an der Oberfläche haften kann, dass Wasser perlt also direkt ab. Wenn der Nikolaus nun also bei kalten Außentemperaturen nach innen in eine warme Stube kommt, so kondensiert Wasser an der Brille und diese beschlägt. Eine Lotusversiegelung kann ein „Beschlagen“ nicht vollständig verhindern, aber sie hilft, das der Effekt viel schneller wieder verschwindet und man erneut einen klaren Blick erhält.
Ein Jahr Pause für den Nikolaus
Nun wisst ihr, wie der Nikolaus zu seiner Brille kam. Wichtig ist, dass der Nikolaus daran denkt, einmal im Jahr einen Sehtest zu machen, so kann eine „Verschlechterung“ schnell bemerkt und Abhilfe geschaffen werden.
Ich wünsche euch, euren Familien und Kollegen/innen eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit.