Vom Laden ins Laptop-Leben

Mein Umstieg als Augenoptikerin ins Homeoffice

Veröffentlicht am: 26.5.2025
Autor/in: Pauline
Lesezeit: Minuten

Dieses Jahr hat sich alles verändert – vom Schleifen zur Schreibtischlampe

Dieses Jahr habe ich einen radikalen Schritt gewagt: raus aus dem stationären Augenoptik-Geschäft, rein ins digitale Arbeiten im HomeOffice. Vom täglichen Kundenkontakt, der Schleifmaschine und Brillenanpassung – direkt an den Laptop, mit Slack, Zoom und digitalen Tools.

Ich bin Pauline, Augenoptiker-Gesellin, und arbeite inzwischen bei einer digitalen Personalvermittlung für die Augenoptik – komplett remote. Und ich kann dir sagen: Der Umstieg war kein Spaziergang – alles andere als leicht.

In diesem Artikel nehme ich dich mit: Wie sieht mein Alltag jetzt aus? Was war schwieriger als gedacht? Was musste ich alles neu lernen? Und ist das überhaupt was für dich?

Eins kann ich dir garantieren: Es lohnt sich, den Text bis zum Ende zu lesen – versprochen. Hol dir einen Tee oder Kaffee und mach es dir auf der Couch gemütlich. Viel Spaß beim Lesen!


1. Vom Kundenkontakt zum Klick: Mein neuer Arbeitsalltag

Der größte Unterschied: Ich kann meinen Arbeitsweg jetzt in Hausschuhen zurücklegen. Früher war mein Tag geprägt vom direkten Kontakt: Begrüßung an der Theke, Fassung aussuchen, Glasberatung, zwischendurch ein kurzes Gespräch mit Kollegen, Kaffee aus der Tasse mit dem abgesprungenen Henkel.

Es war laut, es war lebendig – und manchmal auch ganz schön hektisch. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich vermisse solche Tage nicht ab und zu.

Heute startet mein Tag mit einem Kaffee am Schreibtisch und einem kurzen Check-in auf Slack. Mein Team sitzt verteilt in ganz Deutschland, aber durch unsere täglichen Updates und gemeinsamen Tools wie GitLab und Slack wissen wir trotzdem immer, wer woran arbeitet.


2. Umdenken: HomeOffice ist nicht „weniger“, sondern oft mehr

Klar, viele denken: HomeOffice = chillig. Aber so einfach ist es nicht. Im Gegenteil: Ich muss heute viel strukturierter, proaktiver und eigenständiger arbeiten als früher.

Im Laden war klar, was zu tun ist – Kundschaft kam rein, die Aufgaben lagen auf dem Tisch. Im HomeOffice muss ich mir meine Aufgaben oft selbst organisieren, Prioritäten setzen und dranbleiben – ohne dass jemand mit Argusaugen danebensteht.

Das erfordert eine ganz andere Denkweise – eher wie eine Mini-Projektmanagerin statt „nur“ Optikerin.


3. Die Lernkurve: Tools, Technik und Tempo

Ganz ehrlich: In der ersten Woche hatte ich mehr Tabs offen als Kunden in der Samstagsschicht.

Ich musste viele neue Dinge lernen:

  • Slack für die Team-Kommunikation
  • GitLab fürs Projektmanagement
  • Ein internes Wiki für unsere firmeneigenen Programme
  • Google Drive, Kalender, Excel und vieles mehr

Klingt erstmal wild – aber mit ein bisschen Übung wird’s zur Routine. Heute schreibe ich Tickets, tracke Aufgaben und teile meinen Bildschirm wie ein Profi. Trotzdem: Die Anfangszeit war echt fordernd – ohne unser internes Wiki wäre ich aufgeschmissen gewesen.


4. Selbstdisziplin und Eigenverantwortung – du bist dein eigener Chef

Im HomeOffice merkt niemand, ob du pünktlich startest, Pausen machst oder dich gerade durch Social Media scrollst. Und genau das macht’s so herausfordernd. Selbstdisziplin ist kein Extra – sie ist überlebenswichtig.

Selbstdisziplin im HomeOffice bedeutet, zuverlässig zu arbeiten, auch wenn dich niemand kontrolliert – und dich selbst aus dem Quark zu ziehen, wenn’s schwerfällt.

Dann heißt es erst recht: dranbleiben, auch wenn Netflix ruft. Oder der Haushalt. Oder die Sonne. Und ganz ehrlich: Es gibt Tage, da klappt’s nicht so gut. Aber genau dann zeigt sich, wie gut man sich selbst führen kann.

Pausen? Muss ich mir selbst nehmen.
Mittagessen? Ohne Kollegen.
Feierabend? Wenn ich mich selbst daran erinnere.


5. Arbeiten im Team – aber allein zuhause

Das war für mich persönlich am ungewohntesten: Ich bin den ganzen Tag allein. Keine Kollegen, keine spontanen Gespräche, kein gemeinsamer Kaffee.

Aber: Wir haben digitale Rituale eingeführt – wie den wöchentlichen Kaffeeklatsch, eine Spielpause oder unseren täglichen Austausch über den Slack-Kanal. Außerdem hilft es, regelmäßig 1:1-Calls mit Kollegen zu führen.

Das ersetzt natürlich kein echtes Beisammensein – aber es schafft Nähe und Struktur im Alltag.


6. Persönliche Tipps: Mein Weg aus dem Chaos in den Flow

Der Start war holprig, aber diese Dinge haben mir geholfen, im HomeOffice anzukommen:

  • Feste Startzeit – jeden Tag zur gleichen Uhrzeit loslegen
  • Ordentlicher Arbeitsplatz – kein Arbeiten vom Bett oder Sofa
  • Tagesziele setzen – lieber weniger vornehmen und wirklich schaffen
  • Pausen machen – kurz raus, durchatmen, Kopf freikriegen
  • Kontakt zum Team halten – gegen das Gefühl von Isolation

Mein Tipp: Behandle dein HomeOffice wie einen echten Arbeitsplatz – dann findest du auch deinen Flow.


Fazit: Der Wechsel lohnt sich – aber ist nicht für jede:n gemacht

Der Wechsel ins HomeOffice war für mich eine große Umstellung – und ehrlich gesagt: nichts für schwache Nerven. Es ist kein entspannterer Job, sondern ein ganz anderes Arbeiten. Du brauchst Struktur, Eigenverantwortung und musst mit Einsamkeit klarkommen.

Was ich gewonnen habe: Flexibilität, neue Skills und persönliche Weiterentwicklung.
Was ich vermisse: Das Team, den Kundenkontakt und das handwerkliche Arbeiten.

HomeOffice ist kein „besser“, sondern ein anders.
Für mich war’s der richtige Schritt – aber ich bin sicher: Für viele in der Augenoptik wäre es das nicht.


Neugierig geworden?

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