Stille. Kaum Geräusche sind zu hören, nicht die Stimme deines Partners oder Partnerin, die Lieblingsmusik ist zu leise und der Wind, der in diesen Tagen durch die Häuser pfeift, ist kaum hörbar. Oder es ist ein ständiges Brummen zu hören – ein Tinnitus! Ich stelle mir das schrecklich vor. Ohne das Hören verlieren wir unsere Verbindung zu anderen Menschen und unserer Umwelt. Daher ist der alljährliche Welttag des Hörens am 03. März so wichtig. In diesem Jahr steht die Kampagne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem Motto: „To hear for life, listen with care“ und soll auf die Bedeutung und die Prävention von Hörverlusten durch sicheres (lärmarmes) Zuhören hinweisen.
Die deutschsprachige (D, A, CH) Kampagne vom Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) ergänzt die Botschaft der WHO um eine weitere: „Wir geHÖREN ZU dir“ soll all jene Menschen vorstellen, die ihren Beitrag zu einer optimalen Hörversorgung leisten. Dazu gehören HNO-Ärzte, Kinderärzte, Hörakustiker, Kliniken, Chirurgen, CI-Spezialisten, Hörtrainer im Rehabilitationsbereich und viele mehr. Denn: Sie alle sind „Teil des Präventions- und Versorgungsweges und geHÖREN ZU dem Weg einer guten Hörversorgung“. In diesem Blog-Artikel erzählt unsere Bloggerin Janine, warum die Hörakustik ein Traumjob sein kann.
Schon gewusst? Am Welttag des Hörens können Interessierte durch zahlreiche Informationsveranstaltungen einen kostenlosen Hörtest bei einem Hörakustiker in der Nähe durchführen lassen und wissen so, wie es um ihr Gehör steht.
Im letzten Jahr veröffentlichte die WHO den ersten World Report on Hearing, welcher eine globale Untersuchung der Hörminderung sowie der Versorgung im internationalen Vergleich aufstellt. Nach diesem Report haben 1,5 Milliarden Menschen weltweit einen Hörverlust. Bis 2050 sollen es 2,5 Milliarden werden. In Deutschland sind es etwa 10 Millionen Menschen, von denen rund 6 Millionen signifikant beeinträchtigt sind. Laut der Studie unternimmt allerdings nur ein Drittel aktiv etwas gegen ihren Hörverlust, obwohl sie in ihrem beruflichen und privaten Alltag Probleme haben. Eine gute Hörversorgung ist sehr individuell und wird auf Basis der ärztlichen Diagnose auf den Weg gebracht. Für 2022 haben sich die BVHI und die Branchenpartner auf drei Schwerpunktthemen geeinigt:
- Hörversorgung von Kindern
- Schwerhörigkeit im Alter
- Hörimplantate
Denn eine gute Hörversorgung lebt vom engen Kontakt mit Kunden und Patienten, die zwischenmenschliche Beziehung ist dabei die wichtigste Basis für das Vertrauen. Viel zu viele Betroffene zögern eine professionelle hörakustische Versorgung hinaus – oder verzichten gänzlich darauf. Sie haben Angst, gerade vor der Veränderung mit einem Hörgerät eine Schwäche zuzugeben oder wissen nicht, wie sie mit dem Hörgerät umgehen sollen. Die Gesellschaft stempelt Träger von Hörgeräten als Hilfsmittel häufig als „alt“ ab. So wird die Schwerhörigkeit schnell zum Tabuthema und die Betroffenen ignorieren ihren Hörverlust so lange wie möglich. 2020 stand der Welttag des Hörens unter dem Appell „Hör nicht auf!“ - Ziel war es, die Hörminderung nicht als Hindernis für ein aktives Leben darzustellen. Wer adäquat versorgt ist, hat eine bessere Lebensqualität, es erleichtert die sozialen Kontakte und sorgt für eine höhere Sicherheit im Straßenverkehr.
Schirmherr der diesjährigen Kampagne ist Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit: „Man muss in dieser Pandemie besonders oft die Ohren spitzen, wie es in der Redewendung heißt, um Gesagtes zu verstehen. Die Kommunikation mit Schutzmaske verlangt dem Hörsinn einiges ab. Der Welttag des Hörens ist ein Anlass, die besonderen Fähigkeiten unserer Ohren zu beachten und Beeinträchtigungen entgegenzuwirken. Gerne übernehme ich daher erstmals die Schirmherrschaft! Mein Dank gilt all jenen Berufsgruppen, die innerhalb unserer Gesundheitsversorgung Hörschäden diagnostizieren und wirksam behandeln und er gilt allen in unserer Gesellschaft, die sich präventiv für Lärmvermeidung einsetzen.“
Über die Hörakustik gibt es viel Spannendes zu erzählen. In diesem Artikel erklärt Bloggerin Janine die Vor- und Nachteile einer Otoplastik. Und wenn Hörgeräte nicht mehr ausreichen, kommen Hörimplantate zum Einsatz. Schau auch gerne im Portal vorbei, vielleicht ist ja die Hörakustik dein Traumberuf?