Wo will ich arbeiten? 5 Tipps für einen guten Arbeitgeber

In Zeiten des Personalmangels kannst du dir deinen Job aussuchen, doch schau genau hin!

Veröffentlicht am: 21.10.2022
Autor/in: Ann-Katrin
Lesezeit: Minuten

Montagmorgen, der Wecker klingelt. Mit welchem Gefühl stehst du auf? Ist es eher ein Grinsen, weil du dich auf den Tag freust und neben deine liebsten Kollegen ein paar nette Gespräche mit Kunden haben wirst? Oder grummelt es in deinem Bauch und du weißt, dass das Iberogast heute wieder nicht helfen wird? Das Zweite klingt für mich nicht (mehr) erstrebenswert. Wir verbringen etwa ein Drittel unserer Lebenszeit auf der Arbeit. Ohne Sinn und Spaß verkümmert sie zu einer Routine, die einen abstumpft und unzufrieden zurücklässt. Warum sollte uns die Arbeit nicht mehr geben? Für mich persönlich ist neben einem guten Gehalt ein Sinn und Freude an meinem Tun der wichtigste Punkt bei einem (neuen) Arbeitgeber. Ich habe mehrfach gewechselt - aus verschiedenen Gründen - und habe sie über die letzten Jahre zu meiner Priorität gemacht. Der Fachkräftemangel spielt uns dabei in die Karten - wir können uns mittlerweile den Arbeitgeber aussuchen. Zeit, sich ein paar Tipps anzuschauen, woran du einen guten Arbeitgeber erkennst!

Punkt 1: Work-Life-Balance

Hinter diesem Wort verstecken sich einige Punkte, die zu einem ausgewogenen Leben dazu gehören. Die Rede ist nicht nur von genug Urlaubstagen, sondern auch von den Arbeitszeiten und den Überstunden. Wir als Optiker und Hörakustiker sind an oftmals lange Ladenöffnungszeiten gebunden – acht, neun, zehn Stunden am Tag sind keine Seltenheit. Überstunden mache ich gerne, um Dinge zu erledigen oder um meine Kollegen zu unterstützen. Doch es muss eine Grenze geben. Auch lange Arbeitswege halte ich für einen wichtigen Punkt in der Work-Life-Balance. Mehr als eine halbe Stunde würde ich nicht mehr fahren – egal ob mit Auto oder der Bahn. Bei einem guten Arbeitgeber wird auf diese Punkte geachtet – mit flexiblen Arbeitszeiten, die weitestgehend auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingeht, Überstunden, die geleistet werden, können zeitnah wieder abgebaut werden und eine Urlaubsplanung, die auch mal flexibler gestaltet werden kann.

Punkt 2: Betriebsklima

Wer arbeitet nicht gerne in einem Team, das zufrieden ist und sich gegenseitig unterstützt? Wo nicht der Chef den Daumen auf allem hat und man Schweißausbrüche bekommt, wenn der eigene Name quer durch den Raum gerufen wird? Oder der Chef nicht selbst mit einem spricht, sondern die Anweisungen über die Kolleginnen ausrichten lässt? Damit wären wir beim Stichwort Wertschätzung. Für ein gutes Betriebsklima gehört neben der Work-Life-Balance eine vertrauensvolle und reibungslose Zusammenarbeit, ebenso ein weitestgehend eigenständiges Arbeiten dazu. Gerade die Kommunikation zwischen der Chefetage und den Mitarbeitenden macht viel aus: Laut einer repräsentativen Civey-Umfrage, die von der Deutschen Employer Branding Akademie (DEBA) in Auftrag gegeben wurde, würden demnach 23,1 Prozent der Befragten den aktuellen Arbeitgeber verlassen, wenn er mit „schwierigen Vorgesetzten“ zu tun hat. Eine gute Arbeitsatmosphäre herrscht, wenn die Mitarbeitenden respektvoll, nachsichtig und professionell miteinander umgehen. Dennoch sollte Raum und Zeit für Vergnügen oder den einen oder anderen Spaß geben – rund 25 Prozent der Befragten gaben an, dass sie wegen „fehlendem Spaß bei der Arbeit“ wechseln. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine schlechte Stimmung im Team sowie zunehmende Gleichgültigkeit unter den Mitarbeitenden sowie eine rückläufige Kommunikation zwischen allen dazu führt, dass man sich fehl am Platz führt. Die innere Kündigung schreibt sich dabei langsam …

Punkt 3: Selbstverwirklichung

Um die eigene Persönlichkeit zu nutzen und damit eigene Ziele, Potenziale und Wünsche erreichen zu können, braucht es Zeit und Raum. Bei einem guten Arbeitgeber werden Weiterbildungen und die eigene Entwicklungen gefördert und (finanziell) unterstützt, man gibt dem Mitarbeitenden Zeit und fragt nach, ob Hilfe gewünscht wird. Wie aus der im oberen Punkt zitierten Studie hervorgeht, sind für 23 Prozent die mangelnden Weiterentwicklungsperspektiven ein Kündigungsgrund. Wer will schon Jahre lang immer die gleichen Aufgaben abarbeiten oder keine eigene Verantwortung in einem Bereich des Unternehmens übernehmen? Ein Stück weit ist das Vertrauen des Chefs, wenn ein Aufgabenbereich übertragen wird, auch eine positive Auswirkung auf die Psyche haben. Ein Job, der nur erledigt wird, führt langfristig zu einer (inneren) Kündigung und im schlimmsten Fall zu einer Depression mit Selbstzweifel und sinkendem Energielevel. Hier sind beide Seiten gefragt: Als Arbeitnehmer kann ich mir folgende Fragen stellen: Wohin will ich mich entwickeln? Ist eine fachliche Weiterentwicklung (wie zum Beispiel vom Gesellen zum Meister) das Ziel? Geht es darum, Verantwortung (zum Beispiel für einen Bereich oder gleich die Filiale) zu übernehmen? Welche Kompetenzen werden benötigt? Und welche Möglichkeiten gibt es? Als Arbeitgeber stellt sich die Frage nach dem lebenslangen Lernen: Wie kann ich meine Mitarbeitenden motivieren und so Hilfe zur Selbsthilfe leisten? Wen kann ich gezielt für bestimmte Kompetenzen weiterentwickeln? Gerade in den Zeiten des Fachkräftemangels sind Weiterbildungen von enormer Bedeutung. Was am besten funktioniert, hängt letztendlich von Größe und Struktur des Unternehmens sowie den individuellen Anforderungen und Bedürfnissen der Mitarbeitenden ab.

Punkt 4: Image

Oder auch die Identifikation mit der Firma. In einer modernen Arbeitswelt steht mehr als das Gehalt auf der Liste – die Mitarbeitenden wollen einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen. Wer sich nach einem neuen Job umschaut, fragt sich schnell: Wie ist es für das Unternehmen zu arbeiten? In guten wie in schlechten Zeiten (Stichwort Loyalität)? Auf welche Werte legt das Unternehmen wert und wie werden diese öffentlich gelebt und umgesetzt? „Beschäftigte brauchen keine schicken Unternehmensseiten, sondern eine Identifikation. Nur wer darauf mehr Wert legt, wird Fachkräfte zukünftig für den eigenen Betrieb gewinnen oder halten können“, sagt DEBA-Geschäftsführer Wolf Reiner Kriegler zur oben bereits zitierten Studie. Auch die eigenen Ziele und Werte sollten weitestgehend mit dem favorisierten Unternehmen übereinstimmen. Was bringt es, selbst nachhaltig zu leben, wenn im Betrieb keine Mülltrennung oder zu viel Plastikverpackung genutzt wird? Langfristig führt das zu einer inneren Anspannung. Daher sollten die Werte klar und verständlich formuliert sein, denn sie haben den größten Einfluss auf Regeln und Führung im Unternehmen. Sie sind die Antwort auf die Frage der Mitarbeitenden, warum wir tun, was wir tun.

Punkt 5: Gehalt

Geld ist nicht alles – aber ein gutes Gehalt, von dem alle Rechnungen ohne Probleme bezahlt werden können, beruhigt ungemein. Es wird in den nächsten Jahren eines der wichtigsten Themen sein, die für oder gegen einen Arbeitgeber sprechen. Denn rund 37 Prozent der Befragten in der oben genannten Studie würden aufgrund des Geldes den Job wechseln. In meinem letzten Blogartikel habe ich bereits über das Gehalt in der Augenoptik geschrieben.

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