Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein Trend. Viele Kunden achten bei Produkten und Dienstleistungen auf Umweltschutz, Ressourcenschonung und soziale Verantwortung. Aber wie steht es eigentlich um die Nachhaltigkeit in der Augenoptik und Hörakustik?
Du arbeitest als Augenoptik Geselle, Hörakustik Meister oder bist Azubi im Fachgeschäft? Dann hast du täglich Kontakt mit Produkten, Materialien und Prozessen – und fragst dich vielleicht: Wie nachhaltig ist mein Beruf wirklich? Wo steht die Branche? Und was kann ich selbst tun?
In diesem Artikel bekommst du einen ehrlichen Überblick: über Herausforderungen, Chancen – und konkrete Wege, wie du selbst zu mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag beitragen kannst.
Warum Nachhaltigkeit auch für die Augenoptik und Hörakustik ein wichtiges Thema ist
Kunden werden bewusster – und fragen nach
Immer mehr Kunden interessieren sich für nachhaltige Materialien, regionale Produktion oder ressourcenschonende Prozesse. Besonders in der Augenoptik, wo Brillen oft ein Lifestyle-Produkt sind, spielt Nachhaltigkeit eine wachsende Rolle – auch bei der Kaufentscheidung.
In der Hörakustik rückt das Thema durch Batterien, Elektronik und Verpackung stärker in den Fokus – und auch hier nimmt die Nachfrage nach langlebigen, umweltfreundlichen Lösungen zu.
Der ökologische Fußabdruck ist real
Auch wenn der Laden klein ist:
- Es werden täglich Verpackungen geöffnet und entsorgt
- Produkte werden importiert, häufig aus Fernost
- Rücksendungen, Stromverbrauch und Chemikalien (z. B. bei Reinigung oder Werkstattarbeit) belasten die Umwelt
- Batterien und Elektroschrott sind in der Hörakustik Alltag
Wie nachhaltig sind Produkte und Materialien wirklich?
Brillen & Gläser: Zwischen Massenfertigung und Öko-Label
Die meisten Brillenfassungen stammen heute aus industrieller Massenproduktion. Auch Gläser werden aufwendig hergestellt – oft mit hohem Energie- und Wasserverbrauch. Nachhaltige Alternativen? Ja – aber sie sind (noch) die Ausnahme.
Nachhaltige Optionen in der Augenoptik:
- Brillen aus Recycling-Material (z. B. aus alten Fischernetzen, PET-Flaschen)
- Fassungen aus Bio-Acetat (pflanzenbasiert und biologisch abbaubar)
- Regional produzierte Marken (z. B. made in Germany oder Europa)
- Wiederaufbereitung von alten Brillen für Spendenaktionen
Tipp: Informiere dich über Hersteller mit transparenten Lieferketten – das bringt dir auch Pluspunkte im Kundengespräch.
Hörgeräte: Komplex und schwer zu recyceln
Hörsysteme bestehen aus vielen elektronischen Komponenten – das macht sie schwierig in der Entsorgung. Doch auch hier gibt es Fortschritte:
Nachhaltige Tendenzen in der Hörakustik:
- Wiederaufladbare Geräte statt Einwegbatterien
- Langlebige Technik mit Software-Updates statt ständiger Neukauf
- Gerätehersteller setzen auf Recyclingprogramme für Altgeräte
- Verpackungen werden zunehmend reduziert und aus Recyclingmaterial gefertigt
Als Hörakustik Geselle oder Meister kannst du Kunden aktiv über nachhaltige Lösungen informieren – das stärkt das Vertrauen und bietet einen echten Mehrwert.
Was passiert im Fachgeschäft? Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag
Verpackung, Strom, Reinigung – kleine Dinge mit großer Wirkung
Typische Herausforderungen im Alltag:
- Viele Lieferungen = viel Verpackungsmüll
- Stromverbrauch durch Messgeräte, PCs, Lichtanlagen
- Chemische Reinigungsmittel in der Werkstatt
- Einwegartikel wie Tücher, Batterien, Desinfektion
Nachhaltige Lösungen könnten sein:
- Umstellung auf grünen Strom
- Mehrweg-Reinigungstücher statt Einweglösungen
- Nachhaltige Putz- und Pflegeprodukte
- Recyclingstationen im Geschäft (z. B. für alte Batterien oder Brillen)
- Sammelbestellungen statt Einzellieferungen – spart Verpackung und CO₂
Wichtig: Viele kleine Veränderungen im Arbeitsalltag kosten nicht viel – bringen aber auf Dauer viel für Umwelt, Budget und Image.
Schulungen und Lieferantenauswahl
Nachhaltigkeit beginnt oft mit Wissen. Weißt du, woher eure Brillenfassungen kommen? Welche Werte euer Hauptlieferant vertritt? Gibt es Schulungen zum Thema Umweltschutz?
Empfehlung:
- Sprich das Thema im Teammeeting an
- Informiere dich über nachhaltige Hersteller (oft mit Umweltzertifikaten)
- Frage bei Fortbildungen aktiv nach nachhaltigen Ansätzen (z. B. in der Augenoptik Fortbildung oder Hörakustik Fortbildung)
Wie nachhaltig ist der Beruf selbst?
Ein Blick auf die Branche
Berufe in der Augenoptik und Hörakustik gelten grundsätzlich als krisensicher, sinnstiftend und menschennah – aber sind sie auch nachhaltig?
Positiv:
- Du hilfst Menschen direkt – das ist sozial nachhaltig
- Viele Produkte haben eine lange Nutzungsdauer (Brillen, Hörsysteme)
- Reparatur statt Wegwerfen ist häufig Teil der Arbeit
- Beratung ersetzt häufig unnötigen Konsum
Aber:
- Die Branche hat Nachholbedarf bei Recycling, Energieeffizienz und Materialkreisläufen
- Es gibt wenige einheitliche Standards oder Zertifizierungen für Nachhaltigkeit
- Nachhaltige Produkte sind noch nicht der Standard – aber auf dem Vormarsch
Was du als Arbeitnehmer tun kannst – unabhängig vom Arbeitgeber
Auch wenn dein Betrieb (noch) nicht auf Nachhaltigkeit fokussiert ist, kannst du selbst viel tun:
- Verpackung reduzieren, wenn du Waren auspackst
- Batterien sammeln und korrekt entsorgen
- Kunden aktiv auf nachhaltige Produktalternativen hinweisen
- Papier sparen, digital arbeiten
- Kollegen motivieren, kleine Dinge zu ändern
- Eigeninitiative zeigen: z. B. Umstellung auf Recyclingpapier, Teambesprechung zum Thema starten
Fazit: Nachhaltigkeit beginnt oft im Kleinen – und jeder im Team kann einen Teil dazu beitragen.
Fazit: Die Branche bewegt sich – aber es gibt noch viel zu tun
Die Augenoptik und Hörakustik sind auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit, aber noch nicht am Ziel. Viele Hersteller und Fachgeschäfte erkennen das Potenzial – durch bewusste Materialwahl, umweltschonende Prozesse oder bessere Entsorgungswege.
Als Augenoptik Geselle, Hörakustik Meister oder Azubi kannst du mit deinem Verhalten viel bewirken. Die Kombination aus handwerklicher Qualität, sozialer Verantwortung und nachhaltigem Handeln wird in Zukunft noch wichtiger – für die Umwelt, deine Kunden und dein eigenes Berufsbild.
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