Die Augenoptik als Arbeitsplatz

Was ist wichtig und was wünscht man sich? Ein kleines Feedback

Veröffentlicht am: 2.12.2022
Autor/in: Jessica Joswig
Lesezeit: Minuten

Unsere Branche ist immer auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Laut den einschlägigen Plattformen gibt es viele nicht besetzte Stellen – und damit viele Betriebe, die unterbesetzt sind. In einer kleinen Umfrage bei meinen Kollegen und Augenoptikerfreunden habe ich nachgefragt, was ihnen an ihrem Arbeitsplatz wichtig ist. Mit welchen Kriterien sie sich ihren Job ausgesucht haben. Und ich habe nachgehakt, was die Branche besser machen kann, um neue Leute von der Augenoptik zu begeistern.

Am häufigsten wurde das Team, in welchem sie arbeiten, genannt. Vielen ist das am wichtigsten, da sie diese Menschen jeden Tag sehen und in einer guten Beziehung zu ihnen stehen wollen, da sie zusammen arbeiten. Zudem ginge man lieber zur Arbeit, wenn das arbeiten im Team Spaß macht und es gäbe dadurch mehr Motivation.

Platz zwei hat das keineswegs unwichtige Thema Gehalt ergattert. Jeder möchte einen fairen Lohn erhalten und hat seine eigene Vorstellung von seinem Traumgehalt. Demzufolge suchen sich viele ihren Arbeitgeber nach ihrer Gehaltsvorstellung aus und wählen den Betrieb aus, der diese Vorstellung erfüllt oder dem am ehesten nahe kommt.

Ebenso ist der Standort des Betriebs für einige der Befragten wichtig. Viele wollen für ihren Beruf nicht weit fahren, geschweige denn umziehen. Andere jedoch wählen sich ihren Betrieb aufgrund des Standortes, weil sie dort ein bestimmtes Kundenklientel erwartet. Sie finden das Umfeld so ansprechend, dass sie gerne umziehen.

Für einige ist die Firmenphilosophie ausschlaggebend. Auch kein uninteressanter Punkt. Die Befragten gaben an, dass es ihnen wichtig ist, welche Produkte sie verkaufen, sprich eine gute Qualität. Nur so können sie komplett hinter dem stehen, was sie verkaufen sollen. Was auch dazu führe, dass sie dadurch besser verkaufen können, wie einige zugaben.

Die Mehrheit wünscht sich bessere Arbeitszeiten und ein höheres Gehalt. Augenoptiker sind für viele Menschen eine erste Anlaufstelle. Wir sind, abgesehen von unserer Kompetenz als Optiker, oftmals Therapeut oder einfach jemand, der zuhört. Unser Beruf ist bekanntlich umfangreich, von der Beratung, über die Refraktion, zum Anpassen einer Brille oder das Arbeiten in der Werkstatt und bei manchen kommt noch Bürokram dazu. Nach einem acht oder mehr Stunden Tag kann man ausgelaugt sein. Bei einer Fünf-Tage-Woche und der Samstagsarbeit lässt das einem wenig Zeit für Freizeit und selten ein normales Wochenende. So wird der freie Tag schnell zum Ausruhen oder für den Haushalt genutzt, um Energie für die nächsten Arbeitstage zu sammeln.

Wie in vielen anderen Berufen hatte man häufiger über den Ansatz nachgedacht, in der Augenoptik die Vier-Tage- Woche einzuführen. Leider sind die meisten Betriebe unterbesetzt und können dies nicht ermöglichen. Den vielfältigen Umfang der verschiedenen Bereichen finden viele der Befragten super und ist oftmals der Grund, warum sie sich für die augenoptische Branche entschieden haben. Diese Vielfältigkeit wird jedoch unterbezahlt. Wir leisten einen großartigen Job und sind wichtig für alle – ohne uns könnten die anderen ihre Jobs teilweise nicht mehr durchführen!

Für viele ist daher wichtig, dass sie nicht nur als Arbeiter wertgeschätzt werden, sondern als Person an sich. Sie wollen nicht nur für ihre Leistung stehen, sondern auch für ihre Person. Schließlich ist man mehr als nur seine Arbeit(-skraft) und sollte sich nicht nur darauf beschränken.

Zusammenfassend wünschen sich die Befragten eine bessere Bezahlung, damit mehr Menschen es in Betracht ziehen, in der Augenoptik zu arbeiten. So wären auch die Betriebe besser besetzt, was die Teams entlastet. Ebenso stehen das Team und die Wertschätzung an (fast) oberster Stelle. Jeder Einzelne der Befragten macht seinen Job gerne und würde sich freuen, wenn ihre Wünsche und Vorstellungen (besser) erfüllt oder umgesetzt werden.

Über das Gehalt in der Branche hat Bloggerin und Augenoptikermeisterin Ann-Katrin in einem anderen Artikel geschrieben. Am Ende ist es immer Verhandlungssache.